Schulschach – Landesfinale der Oberstufen

Am 24. März 2023 – eine Woche nach dem Unterstufen-Landesfinale – fand im Borromäum in Salzburg ein zweites großes Schachfest statt. 20 Teams mit insgesamt 93 Spielerinnen und Spielern aus 13 unterschiedlichen Schulen (vom Flachgau bis in den Pinzgau) kämpften um den Schulschach-Landesmeistertitel der Sekundarstufe 2.

Damit hat sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Schach ist in dieser Altersgruppe derzeit groß in Mode vor allem am Smartphone auf Plattformen wie chess.com oder lichess.com wo sehr viele Blitz- und Bulletpartien gespielt werden. Am 27. 1. 2023 titelte die Zeitung der Standard: „Onlineboom. Schach ist das neue Fortnite“.

Umso erfreulicher ist es, dass so viele Teenager nun die Gelegenheit genutzt haben, sich offline, von Angesicht zu Angesicht, auf den 64 Feldern zu messen und zwar bei einer Bedenkzeit von 15 Minuten + 2 Sekunden Inkrement!

Ergebnisse

Nun aber zu den Ergebnissen! Nach sehr spannenden Begegnungen mit harten ausgeglichenen und umkämpften Partien konnten sich die Gastgeber aus dem Borromäum klar durchsetzen: Das Team mit Gerwin Warzycha, Jakob Weigl, Michael John und Alexander Winkler besiegte alle direkten Konkurrenten. Platz 2 ging an die HTL Salzburg und Platz 3 an das BG Hallein! Das Christian Doppler Gymnasium und das Gymnasium Zell am See, die auch lange an den vorderen Tischen um die Stockerlplätze mitgekämpft hatten, mussten sich mit den Rängen 4 und 5 begnügen.

Alle Ergebnisse und Details zum Turnier


Eine kleine Spiel-Anekdote

Fernando Radman – Brett 1 – Spieler vom Christian-Doppler-Gymnasium – ist einer, der laut eigener Aussage das Schach am echten Brett, wo man dem Gegner in die Augen schaut, bevorzugt. Denn da kommt auch die Psychologie ins Spiel: Gleich in der ersten Runde steht seine Partie auf Messers Schneide: Fernando ist einen Bauern im Rückstand. Die Mannschaftskollegen beider Teams haben sich rundherum versammelt und beobachten angespannt das Geschehen. Beide Spieler haben nur mehr wenige Sekunden auf der Schachuhr. Fernando mit Weiß nimmt seine Dame und bewegt sie auf das Feld b5 zu, von wo sie, den gegnerischen schwarzen Bauern b4, der nur einmal gedeckt werden kann ein zweites Mal angreifen würde. Doch dann passiert ein „Missgeschick“. Fernando stellt die Dame statt auf b5 auf das Feld c4, wo sie vom gegnerischen Turm geschlagen werden kann! „Mist!“ ruft er aus und schlägt verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen. Der Gegner nimmt seinen Turm von der 8. Reihe, schnappt sich erfreut die Dame und tappt dem guten Schauspieler in die Falle! Fernando nimmt seinen eigenen Turm, schiebt ihn auf die nun ungedeckte achte Reihe: „Schach“. Schwarz kann noch seinen Springer auf e8 opfern und das Ende einen Zug hinauszögern! Grundlinienmatt!

Die wichtigste Lektion, die uns das königliche Spiel lehrt, ist es, die eigenen Impulse und Begierden zu kontrollieren. Erst denken, dann handeln. Eine Maxime, die in jeder Lebenssituation helfen kann!